Der Chefredakteur ahnt es schon seit heute morgen, spätestens, seit der Koffer im Flur steht ist er sich sicher: es geht in den Urlaub! Diesmal gehen wir dabei nicht getrennte Wege, er zu seiner Lieblings-Hundesitter-Familie und ich in den Urlaub, sondern wir fahren zusammen.
Also zumindest die Fahrt ist zusammen. Am Urlaubsort angekommen wird der Chefredakteur überwiegend die Sommerfrische im großen, schattigen Garten genießen und ich werde Kulturlauben und den seligen Wagner in Bayreuth beehren.
Mit dabei natürlich: das gewohnte Hundefutter, der Anschnallgurt für das Auto, Napf, die eigene Decke, eine Kollektion an Leinen und für Unterwegs eine Flasche Wasser sowie für den Notfall ein Handtuch, das angefeuchtet zur Kühlung dienen könnte. Wir fahren diesmal mit dem Auto, und natürlich: da bleibt er bei den hochsommerlichen Temperaturen nicht allein.
Nicht alle Hunde sind von Anfang an begeisterte Beifahrer, aber mit Geduld kann man fast jedem Hund beibringen, das Autofahren zu mögen oder zu tolerieren. Am einfachsten ist es, wenn man mit einem Welpen beginnen kann, der noch keine schlechten Erfahrungen mit der Fahrt im Auto verbindet. Aber auch später gelingt die Gewöhnung meistens, sofern der Hund keine traumatischen Erfahrungen damit gemacht hat. Macht man sich bereits im Vorfeld einige Gedanken, spart das später möglicherweise viel Arbeit, um schlechte Erfahrungen wieder auszubügeln.
Unterbringung im Auto
Um eine sichere und praktische Unterbringung des Hundes im Auto ging es schon im letzten Artikel. Damit der Hund sich wohl fühlt, sollte man aber gerade bei den ersten Fahrten noch einige weitere Punkte beachten. So fühlen sich viele Hunde während der Fahrt nicht wohl, wenn sie zu viel Platz haben. Durch die Bewegung im Auto finden sie nicht gut Halt und rutschen herum, was auch Übelkeit auslösen kann. Eine engere Begrenzung, die auch Halt gibt, ist für viele Hunde deshalb angenehmer. Auch kann es sinnvoll sein, wenn der Hund nicht zu viel Möglichkeiten hat, aus dem Fenster zu schauen. Die schnell vorbei ziehende Umgebung kann ebenfalls ein Grund für Reiseübelkeit sein.
Einsteigen
Der Sprung in den Fond eines Wagens stellt für viele Hunde eine Hürde dar. Trotzdem ist es günstiger, wenn der Hund gerade am Anfang selbst einsteigen kann, statt vom Menschen in das Auto gehoben oder gar geschoben zu werden. Mit Rampen oder improvisierten Stufen kann man dem Hund das Einsteigen erleichtern und ihm so ermöglichen, selbständig in das Auto zu kommen. Locken ist für eine entspannte Fahrt in jedem Fall eine bessere Voraussetzung, als dem Hund den Einstieg in das Auto aufzuzwingen.
Kurze Strecken
Zu Beginn sollten immer nur kurze Strecken gefahren werden. Zeit der Hund schon beim Einsteigen Angst, sollte man zunächst gar nicht fahren, sondern nur das Ein- und Aussteigen sowie das Sitzen oder Liegen auf dem vorgesehenen Platz üben. Wenn das problemlos funktioniert kann man das Auto kurz anlassen und noch etwas später erstmal nur wenige Meter fahren, vielleicht nur die Auffahrt hinunter. Je schwerer es dem Hund fällt, sich an das Autofahren zu gewöhnen, desto langsamer muss man hier vorgehen. Lange Fahrten gleich zu Anfang fördern leider nicht die Gewöhnung, sondern führen zu immer weiter steigendem Stress während der Fahrt.
Angenehme Verknüpfung
Die erste Fahrt sollte möglichst nicht zu einem Tierarzt gehen, der dann eine unangenehme Spritze verabreicht, sondern gerade die ersten Fahrten sollten immer ein angenehmes Ende haben. Eine Belohnung am Ende der Fahrt (sofern alles gut lief und der Hund sich während der Fahrt entspannt hat) kann dabei helfen. Auch sinnvoll ist es aber, mit dem Auto zu interessanten und für den Hund schönen Orten zu fahren, einen Spaziergang zu machen, bei dem der Hund Stress abbauen und sich austoben kann und dann wieder entspannt nach Hause zu fahren.
Begleitpersonal
Der Hund sollte gerade während seiner ersten Autofahrten den bekannten Menschen immer sehen können, idealerweise sollte es auch möglich sein, dass ein Mensch den Hund während der Fahrt direkt ansprechen oder anfassen kann. Für die ersten Fahrten ist deshalb ein Fahrer oder ein Mitfahrer gut, der den Hund während er Fahrt ansprechen und ablenken kann und auch belohnen, wenn der Hund sich entspannt.
Mit ausreichend Zeit und Geduld kann fast jeder Hund ein angenehmer Beifahrer werden. Bei Anzeichen von Stress sollte man jedoch lieber nochmal einen Schritt zurück gehen. Hat der Hund so gelernt, dass Autofahrten normal sind, wird er auch längere Fahrten problemlos mitmachen.
Heute geht es um Hunde und Autofahren. Da das ein Thema mit mehreren Aspekten ist, hat der Chefredakteur entschieden, daraus eine kleine Artikelserie zu machen. Heute geht es los mit Transport- und Befestigungsmöglichkeiten. In Teil II geht es dann um die Gewöhnung an das Autofahren und in Teil III um spezielle Probleme wie Reisekrankheit oder Angst vor dem Autofahren.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Je nach Größe von Hund und Auto gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Hund im Auto mitzunehmen: in einer Kunststoff- oder Gitterbox, die im Kofferraum oder auf der Rückbank befestigt wird, im Heck vom Kombi oder auf der Rückbank durch ein Gitter oder Netz vom Fahrgastraum abgetrennt, mit einem Gurt auf dem Rücksitz angeschnallt oder auch einfach frei im Auto auf dem Sitz oder auf dem Boden vor dem Beifahrersitz. Jede Möglichkeit hat Vorzüge und Nachteile, deshalb hier die einzelnen Methoden im Detail.
Die Box
Eine Box aus Metallgitter oder auch Kunststoff wird im Heck eines Kombis oder auf der Rückbank befestigt. Gerade die Kunststoffboxen mögen viele Hunde sehr gerne, weil Sie sich dort sicher fühlen wie in einer Höhle. Zusätzlich bieten die Boxen eine hohe Sicherheit für den Hund, der auch bei einem Unfall so nicht durch das Fahrzeug geschleudert werden kann. Der Platzbedarf gerade bei großen Boxen für größere Hunde ist allerdings relativ groß und der Aufwand hoch, wenn die Box häufig aus dem Auto genommen und wieder neu befestigt werden muss. Kleine Boxen für kleinere Hunde, die nur lose auf den Sitz gestellt werden, bieten dagegen nur wenig Sicherheit bei einem Unfall.
Gitter oder Netz
Mit einem Netz oder Gitter wird entweder das Heck eines Kombis oder die Rückbank eines Autos vom Fahrgastbereich abgetrennt. Der Hund kann sich im abgetrennten Bereich frei bewegen, bei einem Unfall aber trotzdem nicht durch die Windschutzscheibe geschleudert werden. Die Befestigung ist aber relativ aufwändig, das Anbringen und Entnehmen von Gitter oder Netz nimmt einige Zeit in Anspruch.
Anschnallen mit Gurt
Eine Gurtverbindung und ein spezielles Auto-Geschirr sind eine einfache und problemlose Sicherungsmöglichkeit für den Hund, die sich auch für kleine Fahrzeuge gut eignet und problemlos befestigt und in wenigen Sekunden wieder entfernt werden kann. Der Hund wird aber relativ stark in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt und ein solcher Gurt ist nicht so sicher, wie eine Box oder ein Gitter. Der Hund muss an das Geschirr gewöhnt werden und auch während der Fahrt sollte man immer wieder ein Auge darauf haben, dass der Hund sich nicht in den Gurt einwickelt. Ist die Verbindung zwischen Gurtschnalle und Geschirr zu lang oder sitzt das Geschirr nicht optimal, kann der Hund bei einem Unfall Verletzungen durch das Geschirr davon tragen. Wird der Hund mit dem Halsband und einem Verbindungsstück an der Gurtschnalle befestigt, wird das bei einem Unfall zur sicheren Todesfalle für den Hund, der Gurt muss deshalb immer an einem speziellen Autogeschirr befestigt werden!
Frei im Auto
Gerade kleinere Hunde sieht man häufig frei durch das Auto turnen, auf der Hutablage liegen oder bei einem Mitfahrer auf dem Schoß liegen. Bestenfalls liegt der Hund vor dem Beifahrersitz auf dem Boden. Da liegt er noch einigermaßen sicher, aber ein ungesicherter Hund stellt nicht nur einen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung dar, sondern wird auch bei unerwarteten Vorkommnissen zum Risiko. Bei einem Unfall wird der Hund von der Hutablage oder der Rückbank durch das Auto geschleudert, verletzt möglicherweise andere Mitfahrer und durchschlägt schlimmstenfalls sogar die Windschutzscheibe, meistens mit tödlichen Folgen für den Hund. Ungesichert sollte ein Hund deshalb nie im Auto mitfahren, auch ein kleiner Hund muss im Auto immer gesichert werden, zu seiner eigenen Sicherheit und der der Insassen des Fahrzeugs.
Fazit
Wir haben die meisten Methoden schon ausprobiert, vom Welpen, der auf dem Schoß nach Hause mitfuhr über den Kombi mit speziellem Gitter bis zur Gurtlösung. Im momentanen, kleinen Auto fährt der Chefredakteur mit einem Gurt gesichert mit. Da er ein sehr angenehmer und ruhiger Beifahrer ist, eignet sich diese Methode gut. Bei unruhigen Hunden ist in jedem Fall eine Box oder ein Gitter zu empfehlen.
2019 by KatziBlog
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